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Ortsfamilienbuch Hotzenplotz mit Deutsch Paulowitz, Glemkau, Stubendorf und Taschenberg

Die Kirchenbücher der Ortschaft Hotzenplotz erfassten die Ortschaften Hotzenplotz (einschließlich des Ortsteiles Taschenberg) sowie Stubendorf und Deutsch Paulowitz.
Für die Jahre bis 1670 wurden auch die Ortschaften Trenkau, Wiendorf und Pommerswitz mitgeführt. 1850 – 1866 gehörte Glemkau erneut dem Kirchspiel Hotzenplotz an.

Deutsch Paulowitz

Deutsch Paulowitz liegt ca. 5 km nördlich von Hotzenplotz im nördlichsten Teile der ehemaligen mährischen Enklave unmittelbar an der Grenze zu Polen (früher Oberschlesien).

Um 1250 fiel dieses Gebiet dem Bistum Olmütz zu, welches dort die beiden Angerdörfer Deutsch Paulowitz und Deutsch Rasselwitz geschaffen hat. Deutsch Rasselwitz wurde 1251 urkundlich erwähnt, für Deutsch Paulowitz fehlt ein solcher schriftlicher Nachweis leider.
Nach RICHTER besaß eine Familie das Lehen Deutsch Paulowitz, die sich „de Paulwitz“ nannte und deren Mitglieder auch andere Kirchengüter in der Enklave als Lehen besaßen.
Um 1379 wurde Heÿnko von Paulowitz als Lehnsherr zu Deutsch Paulowitz erwähnt.
Im 15. und 16. Jahrhundert besaß die Familie Wrbna dieses Lehngut.
Im Jahre 1571 verpfändet der Bischof Wilhelm dieses Gut an Georg von Steinsberg.
Ab 1574 wurde die Familie Stoltz von Simsdorf mit diesem Gut belehnt.
Um 1609 verkaufte diese das Gut an Johann Georg Kotulinsky von Kotulin und Friedberg.
1649 fiel das Lehngut wieder an das Bistum, bis es 1653 dem Sebald von Vierbaum als vererbliches Lehen gewährt wurde. Desen Kinder besaßen das Gut bis 1677.
1684 überließ dann Bischof Karl Graf von Lichtenstein dem Maximilian von Bees dieses Lehngut.
1766 kaufte es  Johann Freiherr von Mattencloit der Familie von Bees ab. Die Mattencloits besaßen das Gut bis 1923.
Die Familie Just erwarb 1923 das Gut und war bis 1945 Eigentümer.
Die Zwangsaussiedlung der meisten Bewohner des Dorfes fand im Juni 1946 statt.
Der heutige Name der Ortschaft lautet Slezské Pavlovice.
 

Bevölkerungentwicklung:

1581    32 Häuser    210 Einwohner (Schätzung)
1763   326 Einwohner
1794 71 Häuser 437 Einwohner
1835 79 Häuser 523 Einwohner
1880 82 Häuser 580 Einwohner
1910 82 Häuser 497 Einwohner
1925   437 Einwohner
1939   393 Einwohner

Im Handwerk und Gewerbe waren bis Ende des 19. Jahrhunderts nur die notwendigsten Berufe vertreten: Schmiede, Wagner, Schuster, Schneider, Tischler, Weber sowie Müller. Darüber hinaus ein Brauer und 3 Wirte.
Im 20. Jahrhundert arbeiteten darüber hinaus zwei Korbmacher, Maurer und ein Gemischtwarenhändler in dem Ort. Zwei Gastwirte versorgten die Bevölkerung,

Kirche

Die erste schriftlich erwähnte Kirche war die Filialkirche zum Heiligen Apostel Andreas.Sie wurde 1545 unter dem Lehensbesitzer Stephan von Würben erbaut.
Diese Kirche wurde schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts als baufällig beschrieben.
Im Sommer 1869 begann der Neubau an der gleichen Stelle und 1873 wurde die Kirche dem heiligen Andreas geweiht.
Im II. Weltkrieg wurde der Kirchturm durch ein Artilleriegeschoß getroffen und fiel 1957 in sich zusammen.
Mittlerweile wurde die Kirche saniert. Der Kirchturm ist kleiner als ursprünglich.

Schwedensäule

Die heute zu Deutsch Rasselwitzer Gebiet gehörende Schwedensäule wurde im Jahr 2001 errichtet und ist die Nachfolgerin einer Säule, die schon auf älteren Militärkarten verzeichnet war. Das Entstehungsdatum der ursprünglichen Schwedensäule ist nicht bekannt.

Die Schwedensäule in einer zeitgenössischen Darstellung um 1890 (links)  und 2008

Schloss

Das herrschaftliche Gebäude wurde durch Stephan von Würben (1537 – 1570) erbaut. Ein Neubau wurde 1776 durch Johann von Mattencloit veranlasst. Der Bau präsentiert sich als ein schlichtes Herrenhaus mit symmetrischer neoklassizistischer Frontfassade, Ziergiebel und einfachem Portal.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde es nicht mehr als Wohn- bzw. Verwaltungsgebäude genutzt.



Denkmal für die Gefallenen des I. Weltkrieges

Das Kriegerdenkmal für die Opfer aus dem 1.Weltkrieg wurde 1928 errichtet
Das Denkmal besteht aus grauem Granit. An allen vier Seiten sind mittig Marmortafeln mit folgenden Inschriften eingelassen:„Dank der Gemeinde Deutsch Paulowitz“, „Wer für die Heimat gibt sein Blut, ruht auch in fremder Erde gut“ sowie die Auflistung der im 1. Weltkrieg Gefallenen und Vermissten aus Deutsch Paulowitz.

Mühle

Die Mühle lag an der Prudnik, südlich von Deutsch Paulowitz in der Kolonie Hinterdörfel. Sie bestand Ende des 19. Jahrhunderts aus einem alten stocklosen Wohnhause aus Holz, einem Mühlhaus und Stallungen und hatte drei Gänge.
Die früheste schriftlich noch erhaltene Erwähnung stammt aus dem Urbarium des Jahres 1581.
Im 20. Jahrhundert mahlte die Mühle nicht nur Getreide, sondern lieferte auch elektrischen Strom für das Dorf.
Von der Mühle sind in heutiger Zeit keine Überreste erhalten und auch der Mühlgraben ist ausgetrocknet.

Säuerling

Über die Grenzen des Dorfes hinaus war eine Quelle in Deutsch Paulowitz, der sogenannte Jägerbrunn (nach Weidmann) oder Fleischerbrunn (nach Kaltenbaeck), bekannt.
Diese Quelle war ein Säuerling, der zwar keine freie Kohlensäure, aber viel kohlensaures Eisen enthielt. Er befand sich etwas außerhalb des Dorfes in der Kolonie Hinterdörfel am Rand des Mühlgrabens


Hotzenplotz

Die Kirchenbücher der Ortschaft Hotzenplotz erfassten die Ortschaften Hotzenplotz (einschließlich des Ortsteiles Taschenberg) sowie Stubendorf und Deutsch Paulowitz.
Für die Jahre bis 1670 wurden auch die Ortschaften Trenkau, Wiendorf und Pommerswitz mitgeführt. 1850 – 1866 gehörte Glemkau erneut dem Kirchspiel Hotzenplotz an.

Hotzenplotz (Osoblaha) liegt an dem kleinen Fluss Ossa und erhielt um 1250 das Stadtrecht.

Sehenswürdigkeiten:

Jüdischer Friedhof
Kirche St. Nikolai

 

 

 


Stubendorf

Stubendorf liegt ca. 3 km nordwestlich von Hotzenplotz im nördlichsten Teile der ehemaligen mährischen Enklave unmittelbar an der Grenze zu Polen (früher Oberschlesien).
Im Volksmund wurde es auch Steindorf (im Kaltengrund) genannt.
Die Ortschaft verfiel nach 1946.

                                                                                                                  
Einwohnerentwicklung:                                       
   
    1790    34 Häuser    177 Einwohner
    1804    24 Häuser    140 Einwohner
    1835    26 Häuser    173 Einwohner
    1869    26 Häuser    195 Einwohner
    1880    27 Häuser    197 Einwohner
    1930            146 Einwohner
    1939            176 Einwohner

Besitzer der Stubendorfer Scholterei:

        Hanns Lux
    1627    Daniel Felkel
    1640    Adam Heisig
    1683    Henrich Heisig
        Kilian Heisig
    1737    Hanns und Gottlieb Heisig
    1750    Johann Kunisch
    1770    Andreas Franzke
    1792    Anton Anton Franzke
    1838    Anton Franzke
    1870    an die Hotzenplotzer Zuckerfabrik verkauft


Besitzer der Stubendorfer Hotzenmühle

    1600    Urban Schönfelder (aus Zuckmantel)
    1648    Christoph Pünckerstein
    1659    Melcher Heisig
    1688    Martin Lindner
    1720    Martin Rieger
    1725    Lukas Matzke
    1766    Franz Sterz
    1796    Franz Sterz
    1813    Johann Sterz
    1850    Johann Schmidt
    1870    Julius Schmidt


Taschenberg

Taschenberg grenzte oberhalb an das Hotzenplotzer Obertor und konnte als Vorort dieser Stadt angesehen werden.

Einwohnerentwicklung
   
    1706                         44   Einwohner
    1786    6 Häuser    40   Einwohner   
    1835    7 Häuser    44   Einwohner
    1869    6 Häuser    52   Einwohner
    1880    6 Häuser    47   Einwohner

Besitzer der Erbrichterei

1600 – 1630    Georg Seidel
bis 1690    Andreas Seidel
bis 1746    Ignatz Seidel
ab 1746    Johann Georg Seidel jun.
1758        Martin Tenschert
1760        Josef Müller
1780        Johann Salzborn
1810        Benjamin Salzborn (Salzbrunn)
1864        Josef Salzbrunn

Besitzer bzw. Pächter der Taschenbergmühle

1580 – 1610    Valentin Scholz
1610        Michael Glatzel
    …
1669        Christoph Sterz (als Pächter)
1672        Michael Reinolt1680        Michael Reinolt jun.
1682        Andreas Seidel (als Pächter)
1750        Johann Lauf
1761        Joseph Reinolt
1766        Augustin Reinolt
1770        Johann Joseph Laufer
1779        Joachim Heinrich (als Pächter)
1784        Ferdinand Reinolt
1790        Karl Just (aus Füllstein)
1791        Joseph Just
1810        Joseph Just
1860        Albert Barisch
1872        Hotzenplotzer Zuckerfabrik


Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Datenbank Schreib- bzw. Lesefehler bezüglich der Daten oder Ortsangaben enthalten kann, und auch die Familienverknüpfungen zwar mit größter Sorgfalt erstellt wurden, aber eigene Forschung nicht ersetzen kann. Es kann keine Haftung für Richtigkeit übernommen werden.
 

Quellen:

Hauptquelle für das Ortsfamilienbuch sind die katholischen KIrchbücher aus Hotzenplotz, einzusehen im digitalen Archiv des Landesarchives in Opava.

Die Datenbank enthält auch Einträge anderer Forscher, die mir ihre Daten freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

Namentlich möchte ich mich bei folgenden bedanken: Uta Bothe, Peter Hellmann, Gunter Kodal, Wolfgang Schiller, Dorothea Wibschek und ausdrücklich für die gute Vorarbeit bei Undine Lauf.

 

 


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Fragen zu den Daten, Ergänzungen und Korrekturen bitte an den Bearbeiter dieses Ortsfamilienbuches:
Maik Gliese


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